[1] Samsung konzentriert eigentlich gerne alles unter einem Dach. Da sie nun, analog zu Apple, auch verstärkt im Fernsehbereich aktiv zu werden scheinen, ist das ein wenig irritierend:
Samsung gliedert LCD-Sparte aus
Wer gibt dann diese Produktion ab?
[2] Golem scheint ein Problem bei den Unternehmen und der GPL zu sehen:
Unternehmen machen die GPL kaputt
Danach besteht das Problem darin, dass Firmen die GPL-Software einsetzen, durch die Klagen zur Freilegung des Codes, dazu neigen, keine GPL-Software verwenden zu wollen.
Das klingt aber auf der einen Seite paradox: Sie wollen quasi kostenlose Software und diese dann verkaufen. Das ist mit der GPL aber nicht möglich, wohl jedoch mit Lizenzen wie sie Apache oder BSD verwenden.
Auf der anderen Seite werden viele Firmen selbstentwickelte Software in aller Regel nicht unter die GPL stellen. Das ist aber auch nicht wirklich verwunderlich, sie werden auch keine andere freie Lizenz verwenden.
Etwas anderes ist es, wenn man direkt aus der Community bei der Entwicklung profitiert, sei es durch beigesteuerten Code oder einfach nur durch Tests.
Aber alles in allem ist es nichts neues, nichts wirklich bedrohendes. Auffällig ist, das manche zu freieren Lizenzen greifen wie z.B. Google. Sie wollen aber in aller Regel eine Verbreitung des Codes. Manche werden auch Dual-Lizenzen verwenden, so können sie den Code selber erweitern ohne die Änderungen publizieren zu müssen.
[3] Es hat etwas länger gedauert, aber nun meldet auch Ministerin Aigner Kritik an:
Verbraucherministerin Aigner kritisiert ACTA
Vermutlich hat sie so lange gebraucht um eine Strategie für ihre Ausrede auszuarbeiten. Schließlich war sie involviert als dem Abkommen in der EU zugestimmt wurde.
Die Ausrede lautet nun, dass es eine Folge der fehlenden Transparenz bei der Erstellung des Abkommens ist:
Daher würden viele Dinge "in dieses völlig überbewertete Abkommen
hineininterpretiert, die gar nicht drinstehen".
Da könnte man mal wieder fragen: Warum präzisieren sie so ein Abkommen nicht? Lange genug haben sie daran doch gearbeitet. Da hätte der eine oder andere Tag für eine Präzisierung auch nicht geschadet.
Oder war es eher so, dass sie die Politiker einfach über den Tisch gezogen haben und darauf bauten, dass die einfach alles durchwinken werden? Danach riecht es, ehrlich gesagt, recht deutlich.
Immerhin hat auch ein CDU-Politiker etwas erkannt:
Es sei aber auch falsch, den Demonstranten gegen ACTA zu unterstellen,
dass sie nur weiter illegal Filme und Musik aus dem Netz laden wollten.
Da hat Herr Klaus-Heiner Lehne einmal recht, er scheint mir aber eher in der Minderheit zu sein. Wenn man da die Aussagen von Herrn Krings liest:
Die "umfangreichen Beratungen zu ACTA sind abgeschlossen"
Ja was denn nun? Die einen wissen nicht was sie durchgewinkt haben, die anderen wollen sich damit nicht auseinandersetzen. Aber das waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine umfangreichen Beratungen.
Vor allem: Wenn sie denn endlich Klarheit gefunden hätten, warum haben sie diese dann nicht auch im ACTA-Text umgesetzt bevor sie ihn unterschrieben haben?
Passend dazu gibt es ein interessantes Interview bei Golem zu lesen:
"Die Acta-Verhandlungen waren desaströs"
Das klingt interessant:
Es ist fraglich, inwieweit Deutschland und andere EU-Staaten die
Verhandlungen haben beeinflussen können. Das Verhandlungsmandat lag
eindeutig bei der EU-Kommission, bei der Generaldirektion Handel.
Deutschland hatte eine Beobachterfunktion. Mangels Transparenz ist
uns nicht ersichtlich, inwieweit die EU-Staaten bei den aktuellen
Verhandlungen mitbestimmen konnten.
Offenbar standen die Regierungen bei den Verhandlungen außen vor und sie haben es dann einfach abgenickt als es an der Zeit war. Das nennt man dann blindes Vertrauen. Vermutlich ist das der Grund dafür, warum diese Politiker in der EU zu den bestbezahlten überhaupt zählen: Sie haben oft das "richtige Gefühl" für Abstimmungen...
Noch länger als Frau Aigner hat die GI gebraucht:
Gesellschaft für Informatik kritisiert ACTA
Nachdem sich schon lange so viele dagegen ausgesprochen haben, reagieren sie nun auch? Dabei hätten sie doch an vorderster Front stehen müssen...
[4] Ist das nun ein Skandal oder ist es legitim Funktionalitäten zu nutzen, die der Browser hergibt?
Google umging auch die Cookie-Einstellungen des Internet Explorer
Die feine Art ist es sicher nicht, dennoch ist es doch eher ein Bug im IE: Wenn ein Cookie behauptet keine Tracking-Zwecke zu verfolgen, dann wird dieser akzeptiert und an 3rd-Parties gesendet? Noch besser ist, dass das auch dann zu funktionieren scheint, wenn die P3P-Policy für diese Cookies ungültig ist...
Irgendwie passt aber auch das Verhalten von Google nicht zu deren Vision "Don't be evil".
Kai war der Meinung, dass diese Tracking-Funktionaliät über mehrere Domains hinweg auch anders zu realisieren wäre. Eine konkrete Idee dazu, konnte er jedoch nicht benennen. Die Diskussion rund um die möglichen Probleme die aus der Profilbildung entstehen können, werde ich hier jetzt nicht wiederholen...
[5] Es scheint so, als ob M$ den Trends immer nur nachläuft:
Microsoft baut DropBox nach
Ok, etwas revolutionäres haben sie denn doch geschafft:
Redesigning the Windows Logo
Ich glaube allerdings nicht, dass das den Markt umkrempeln wird... Immerhin will Stephan mit SCVMM 2012 und SCCM 2012 etwas sehr innovatives bei Windoze 8 entdeckt zu haben. Da kann ich - mangels Windoze-Know-How - nicht mitreden. Es scheint aber auch nur die Server zu betreffen. Auf der Clientseite scheint nur der Trend zum Tablet neu zu sein, wenn es auch nicht wirklich etwas wegweisend neues darzustellen scheint...
[6] Oliver sucht eine reverse Login-Möglichkeit. Die einfachste Lösung dürfte ein reverse Tunnel mit ssh sein, also etwas wie:
ssh -R 2200:localhost:22 remote_Host
Das gepaart mit kurzen keep-alive-Intervallen und umgeben mit einem Shellwrapper-Loop sollte dafür sorgen, dass der Tunnel offen bliebt oder neu geöffnet wird, wenn die Verbindung unterbrochen wird. Man muss dazu nur die ssh-Authentisierung mit ssh-key ermöglichen und diesen ohne Passphrase abspeichern. Sonst wird es etwas schwierig...
[7] Das ist ein seltsames Problem: Mein USB-Logitech-Trackball funktioniert direkt nacht dem Booten nicht und zwar genau dann, wenn via grub2 gebootet wird. Verwende ich stattdessen lilo, so funktioniert er problemlos, ebenso wenn per grub2 gebootet wird und der Trackball ab- und angestöpselt wird.
Mein Verdacht ist, dass grub2 auf dieses hier reagiert:
bInterfaceSubClass 1 Boot Interface Subclass
Vermutlich wird durch grub2 hier etwas verändert, das Device taucht danach auch nicht mehr per lsusb auf.
Eventuell kann das hier helfen:
GRUB_TERMINAL=console
Ob das aber hilft, da hier die Maus dann vielleicht nicht verwendet wird, habe ich nicht getestet. Derzeit lebe ich recht gut mit LiLo.
[8] Das ist ein schickes PC-System für daheim:
Sapphires Mini-PC nun mit AMDs APU und USB 3.0
Allerdings fehlt da ein PS/2-Anschluss für mein "Maschinengewehr"...
Mit Intel-CPU scheint es auch ähnliche Systeme von Zotac zu geben:
Mini-PCs mit AMD E-450, Intel Atom oder Celeron
[9] Mir ist etwas unklar, was das bringen soll:
Bericht: Microsoft Office für das iPad fertig
Ein Tablet scheint mir nicht das richtige Gerät zur Bedienung einer Office-Lösung zu sein. Und es scheint auch keine Version für Android zu geben.
[10] Das ist eine nette Sammlung von Spielzeug:
Elf Tipps für Kollegenhasser
Der Raktenwerfer mit Webcam hat auch seinen Charme...
[11] Endlich scheint es ein fsck für das neue Dateisystem Btrfs zu geben:
The Btrfs File-System Repair Tool Is Available
Denn dass ein Dateisystem einmal crashed, ist nicht wirklich so ungewöhnlich, insbesondere wenn es neu ist.
[12] Das dürften die Nachwirkungen von Leo Apotheker sein, zumindest wäre es doch unfair, wenn man dies Meg Whitman zuschreiben würde:
Hewlett-Packard laufen die Kunden davon
Immerhin kommend die neuen Server und Clients erst jetzt auf den Markt...
[13] Das könnte das Ende von Flash im Browser ankündigen:
Flash Player für Linux künftig nicht mehr als Download
Danach gibt es dann den Flashplayer automatisch mit Chrome und für Mozilla und Co sieht es erst einmal schlecht aus.
Ob sich Adobe damit einen gefallen tut?
[14] Facebook darf natürlich auch nicht fehlen:
Kiffen ja, Nippel nein
Verstehen muss man diese seltsame Moral wohl nicht, man könnte sich aber schon fragen, warum diese Regeln nicht öffentlich zugänglich sind...
[15] Die Zeitzonendatenbank ist wieder frei, es war ohnehin eine seltsame Posse:
EFF gewinnt Streit um die Zeitzonen-Datenbank
Es wäre auch etwas bizarr, wenn man dafür Gebühren zahlen müsste um Informationen über Zeitzonen oder den Beginn der Sommerzeit zahlen müsste...
Wie heißt es so schön:
Doch Fakten sind eigentlich nicht durch das Urheberrecht geschützt,
auch nicht in den USA, was nun gerichtlich bestätigt wurde.
[16] Sony reagiert ein wenig seltsam:
Millionenverlust wegen Gema-Sperren auf Youtube
Ob das ein Einlenken ist oder nur der geschickte Versuch ist, jemand anderes als Schuldigen hinzustellen?
Die GEMA hat jedenfalls dementiert: Sie haben niemals die Sperrung von Videos vorgenommen.
[17] Diese Idee wird gerne und permanent wiederholt zu werden:
"Langfristig ist die Kulturflatrate der richtige Weg"
und
"Viele Urheber haben Angst vor Veränderung"
Allerdings kann keiner erklären, wie das dann funktionieren soll. Wer bekommt dann wieviel Geld? Wer bemisst, was Kultur ist und damit einen Teil der Flatrategelder bekommt? Werden dann die Inhalte nur noch über dedizierte Server herunterladbar sein, damit man protokollieren kann, wer pro Byte wieviel Geld bekommt?
Aber was ist dann mit Servern und vor allem Kulturschaffende im Ausland Da kommen doch derzeit die meisten urhebergeschützten Werke her. Oder sind diese dann außen vor?
Irgendwie reden alle klug daher, dass das Urheberrecht reformiert werden muss, jedoch keiner traut sich mal aus der Deckung und präsentiert ein realistisches Modell, das funktionieren könnte. Bei den Details hüllen sie sich immer in Schweigen oder verweisen darauf, dass das noch nicht ausgearbeitet ist. Aber sie reden doch schon seit Jahren davon und bleiben doch auf der Stelle stehen!
Klar, mit so plakativen Aussagen kann man gut dastehen...
[18] Das sieht wie ein Sieg aus, ist es aber nicht wirklich:
Verfassungsrichter schränken Datennutzung durch Ermittler ein
Ob die Kläger aber mit ihrer Forderung
Internetnutzer sollen "künftig nur noch nur mit richterlicher
Genehmigung und nur zur Verfolgung schwerer Straftaten sowie zum
Schutz von Leib oder Leben identifiziert werden dürfen"
durchkommen werden, ist wohl eher fraglich. Das würde dem Internetbetrug nur Tür und Tor öffnen...
Wie auch immer: Der Gesetzgeber hat nun bis Ende Juni 2013 Zeit, das zu korrigieren oder zu präzisieren.
Gleichzeitig haben die Richter aber auch indirekt bestätigt, dass es kein Recht auf Anonymität im Internet gibt.
Eine gute Analyses des Urteils kann man hier nachlesen:
Karlsruhe legt die Axt an
[19] Was das wohl werden wird? Erst will Apple sein Rechenzentrum neben den von Facebook errichten:
Apple baut Rechenzentrum neben Facebook
und nun wollen sie auch noch eine Partnerschaft:
Apple-Chef will Partnerschaft mit Facebook
Da bin ich ja einmal gespannt, was sich da zusammenbraut...
[20] Es gab noch Diskussionen rund um Linus vs. Gnome, u.a. war da dieser Kommentar, den Jan gefunden hatte:
I find it very annoying the the apple developers fail to provide
many of the features that have been standard with oranges for years.
For example in oranges there is a very hand segment feature which
allows the fruit to be broken up into small convenient bite size
peaces. With apples the only way to do this is to use a third party
utility such as a knife. I have tried to submit patches to get
segments into apples but the developers arn't interested telling me
that it is just to much the orange way and thats not the way apples
are. Against this kind of mentality what can you do. Lets not even
get on to oranges convenient juice feature and how hard it is to get
juice out of apples. (Hint requires a full application suit).
In diesem Zusammenhang ist auch das Portland Projekt aufgetraucht
http://portland.freedesktop.org/wiki/
Das ist quasi der Ansatz übergreifend zu KDE/Gnome Standardeinstellungen vorzunehmen. Allerdings konnte abschließend die Frage der Freiheiten des Anwenders bei der Konfiguration nicht eindeutig geklärt werden. Das beste ist vermutlich, wenn man die selteneren, obskureren Einstellungen hinter einen Experten-Button verstecken würde.
[21] In dem Rahmen gab es aber noch eine Diskussion um Linux Drivers for Free! Das war von Greg Kroah-Hartmann ins Leben gerufen worden:
http://www.kroah.com/log/linux/free_drivers_faq.html
Auf alle Fälle waren die BSD-Entwickler, in Form von Theo de Raadt, nicht begeistert:
OpenBSD und Linux: Kritik an Stillhalteabkommen für Treiberentwicklung
Ich konnte ihn verstehen, Jörg hingegen nicht:
Betonkopfmäßiger gehts ja wohl kaum noch: GPL-Treiber genügt
anscheinend nicht mehr, jetzt muss es schon ein ideologisch
korrekter GPL-Treiber sein. Entscheidend ist, was hinten rauskommt,
um mal ein beliebtes Zitat weiter zu strapazieren. Und wenn hinten
GPL rauskommt, ist IMHO alles in bester Ordnung.
Der Standpunkt von Theo kann hier im Original gelesen werden:
http://marc.theaimsgroup.com/?l=openbsd-misc&m=117144771901609&w=2
Er spricht da recht deutlich:
... but I can ASSURE YOU THAT OTHER PEOPLE WITHOUT THE DOCS CANNOT
FIX THE BUGS IN THOSE DRIVERS SO THEY SUCK MORE THAN DRIVERS
WRITTEN WITH FULLY OPEN DOCS.
[22] Das war eine nette Seite:
robtex swiss army knife internet tool
Allerdings liefert
http://www.robtex.com/dns/www.lug-erding.de.html
irgendwie uralte Ergebnisse...
[23] Dell bewegt sich ein wenig in Richtung Linux:
Dell-Kunden wünschen sich Linux-Notebooks und vorinstalliertes OpenOffice
[24] Eine Killerspieldiskussion artete auch ein wenig aus. Auslöser war dieser Artikel:
Kriegsspiel soll gegen Kriegstrauma helfen
[25] Damals war Mono noch recht frisch:
Mono-Projekt veröffentlicht Visual-Basic-Compiler
Programmieren mit der Maus hätte ich eher beim WDR als unter Linux gesucht...
[26] Jan fan dieses GDM-Theme gut:
http://gnome-look.org/content/show.php?content=46567
Es hat schon einen gewissen Charme...
[27] Dann gab es noch eine Root-DNS-Attacke die aus Korea stattfand aber aus Coburg gesteuert wurde:
DNS-Attacke: Korea verortet Angreifer in Coburg
Beim Breitband-Ausbau waren uns die Koreaner wohl weit voraus...
Erstellt von Dirk.
