Dirks Wochenrückblick: KW19 - 2012


[1] Ob das ein Vorteil ist oder noch zum Nachteil wird, muss sich noch zeigen. Es sieht aber erst einmal cool aus:

Laser für die Routenführung

Es besteht jedoch die Gefahr, dass das überfrachtet wird und damit mehr stört als hilft...


[2] Das war dann wohl nichts außer peinlich:

Apple schreibt Filevault-Passwörter im Klartext auf Platte

Da hatte man vergessen bei der ausgelieferten Software den Debug-Modus wieder zu deaktivieren...


[3] Das ist doch eine interessante Idee:

Guacamole 0.6.0 unterstützt RDP

Damit kann man dann seinen Desktop im Browser betreiben:

Guacamole bildet entfernte Desktops ins Web ab, so dass außer einem
HTML-5- und Ajax-fähigen Webbrowser keine Clientsoftware erforderlich ist.

Die Demo auf der Homepage

http://guac-dev.org/

ist auch ganz nett:

http://www.youtube.com/watch?v=ViEtON6cPiA


[4] Das sieht nach einer interessanten Erkennungsmöglichkeit für Gesten aus:

Mit nur einem Kabel zur Touch- und Gestenerkennung für alles

Dabei kann man scheinbar viele Gegenstände leicht zur Gestenerkennung erweitern...


[5] OpenOffice ist wohl doch noch am leben, zumindest zuckt es noch:

OpenOffice meldet sich zurück

Immerhin haben sie eine neue Version herausgebracht...


[6] Das befeuert den Streit zwischen Verleger und den öffentlich-rechtlichen Sendern wegen der App:

Tagesschau-App für Grimme Online Award nominiert

Das kann dann noch lustig werden...


[7] Also da wären wir wohl NIE drauf gekommen:

Ubuntu für mobile Geräte geplant


[8] Hier ist eine nette Anleitung wie man DD-WRT auf seinem WLAN-Router installieren kann:

Add Linux power to wireless routers with advanced tips and tricks for
DD-WRT

Damit hat man dann ein paar mehr Freiheiten als mit der vorinstallierten Software. Man kann dann auch dort mit den üblichen Debug-Tools arbeiten.


[9] Oliver ist von dem Firefox-Plugin "User-Agent-Switcher" begeistert, hier kann er ein Smarpthone vorgaukeln und bekommt so die Mobile-Versionen geliefert. Die sind vom Volumen deutlich kleiner und meist mit weniger Werbung zugepflastert. Zu finden ist er hier:

User Agent Switcher


[10] Das ist dann neben Bada und Android die dritte OS-Plattform für ein Smartphone aus dem Hause Samsung:

Samsung präsentiert Tizen-Smartphone

Es ist erfreulich, dass die Unterstützung eines weiteren Linux-Systems zu sehen ist. Nokia wäre damit vermutlich auch besser gefahren...


[11] M$ kann es wohl doch noch nicht so recht lassen:

Mozilla warnt vor Microsofts Zweiklassen-System

Das betrifft allerdings die Mobilversion von Windoze 8, also nicht den Desktop an sich. Dass man mobile Geräte sicherer macht, ist erst einmal nicht so verkehrt. Aber andere Browser auszuschließen dürfte dann wieder das Kartellamt auf den Plan rufen.

Allerdings hat M$ in diesem Sektor derzeit kaum Marktanteile, daher wird es sich kaum gravierend auswirken. Aber wer weiß, vielleicht wird sich das noch ändern und Nokia wird wieder Marktführer...

Die Aussagen muss man dann wohl auch relativieren:

Sollte Microsoft das Browser-Verbot durchsetzen können, könnte das
die Wahlfreiheit der Nutzer einschränken, den Wettbewerb behindern
und den Fortschritt bremsen.

Man könnte es, angesichts der geringen Windoze RT-Verbreitung, ein wenig anders interpretieren: Die meisten Webserver werden auf diese Mobilversion nicht abgestimmt sein und man hat vermutlich eher Nachteile durch die Verwendung des IEs...


[12] Bei diesem hin und her mit der VDS wird einem noch schwindelig:

Vorratsdatenspeicherung: Brüssel verringert Druck auf Berlin

Erfreulich ist, dass die Strafe vermutlich geringer ist, weniger erfreulich hingegen ist, dass parallel noch an der EU-Vorgabe gefeilscht wird:

Parallel prüft der EuGH, ob die bestehende Richtlinie mit der
EU-Grundrechtecharta vereinbar ist - das Ergebnis könnte die
Rechtslage noch komplett verändern.

So lange das doch nicht geklärt ist, sollten sie doch alle Bemühungen zur Realisierung der alten Regelung einmal einstellen...


[13] Falls mal jemand schnell ein verschlüsseltes Verzeichnis benötigt, so liefert EncFS durchaus eine schnelle Lösung:

Encrypt Your Data With EncFS

Dabei bezieht sich "schnell" natürlich auf das Einrichten, nicht unbedingt den Betrieb. Das EncFS wird dann via FUSE eingehängt...

Es setzt dabei auf OpenSSL mit AES oder Blowfish mit Keylängen von 128 bis 256 Bits. Das sollte für den Hausgebrauch eigentlich ausreichen, sofern man natürlich eine gute Passphrase wählt...


[14] Da gibt es einaml einen Wechsel bei den Beiträgern zur Kernelentwicklung:

Intel überholt Red Hat bei Kernel-Beiträgen

Wobei das natürlich darin liegt, dass Intel viele Treiber für die eigene Hardware besteieuert. Da haben sie natürlich bessere Karten, sie sitzen schließlich an der Quelle...

Dennoch ist es beachtlich wieviel Red Hat beiträgt, sie müssen schon reichlich Kernelentwickler in den eigenen Reihen haben...


[15] Das ist eine seltsame Konstellation: Linus, Apple, EFI und ISO Master. Es passt aber zu dem Posting von Linus Torvals bei Google+:

https://plus.google.com/102150693225130002912/posts/QLe3tSmtSM4

Scheinbar funktioniert der EFI-Support bei alten Apple-Geräten nicht sonderlich gut, neuere Distributionen haben aber die Unterstützung dafür on board.

Eine Lösung besteht darin, einfach das EFI-Verzeichnis im ISO-Image zu löschen. Einfach und elegant geht das mit ISO Master:

http://www.littlesvr.ca/isomaster/

Und so schließt sich der Kreis: EFI funktioniert nicht überall, es gibt aber einen einfachen work around und ISO Master scheint ein passendes, gutes Programm für solche Probleme zu sein...


[16] Sollten die berühmten Finanzinvestoren doch einmal ein wenig Verstand haben?

Bericht: Weniger Interesse an Facebook-Aktien als erwartet

Warum sollte auch ein Unternehmen 100 Milliarden Dollar wert sein, wenn sie gerade einmal eine Milliarde pro Jahr an Gewinn einfahren?

Hinzu kommt, dass das Werbegeschäft derzeit bei Smartphones und Tablets nicht funktioniert. Dahin scheint aber der Trend zu gehen...

Aber warten wir es einmal ab, es würde mich nicht verwundern, wenn sie dennoch ihre rund 12 Milliarden Dollar mit dem Börsengang einnehmen werden...


[17] Da könnte die eine oder andere App für den nächsten Urlaub dabei sein:

5 Handy Travel Apps for Android


[18] Da sind ein paar nette Programme für Linux dabei:

10 More Funny and/or Useless Linux Commands

Vor allem "sl" gefällt mir, das rächt dann jeden Dreher von "ls"...


[19] Diese neue Version klingt vielversprechend:

PowerTop 2.0 freigegeben

Es stellt sich einem nur die Frage: Wieviel kann man damit dann durch tunen optimieren?


Vor 5 Jahren


[20] M$ hatte einen ersten Kunden für die SLES-Lizenzen aus dem M$-Novell-Deal gefunden:

Dell joins Microsoft-Novell software axis

oder

Dell Joins Microsoft and Novell Collaboration

Allerdings bezog sich das nur auf Linux-Server...


[21] Dank einem CSS-Buch von OReilly

CSS - The Missing Manual

hatte ich unsere Homepage auf CSS umgestellt und konnte sie somit ohne iframes realisieren. Seit dieser Zeit hat sich am Design auch nicht mehr wesentlich verändert...


[22] Das war auch vor 5 Jahren:

Sun erfüllt Versprechen: Java SE wird Open Source

Damit wurde das unter die GPLv2 gestellt...


[23] Dieser Klassiker ist eigentlich zeitlos und wird dennoch immer wieder auf den Tisch kommen:

Experte: Verbote von "Killerspielen" sinnlos

Die Link-Liste am Ende des Artikels deutet auch schon an wie umstritten das Thema ist. Die Antwort der Regierung hatte auch nicht lange auf sich warten lassen, hier ist dann die gesamte damalige E-Mail von mir in voller Schönheit:

Innenminister von CDU und CSU wollen "Killerspiele" verbieten lassen

Manchmal frage ich mich wirklich wie weltfremd Politiker sein können.

Da gibt es dann Aussagen wie:

Danach werden Computerspiele, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben
sind, häufig von sehr viel jüngeren Kindern gespielt. Folgen sind laut
Studie höhere Gewaltbereitschaft und nachlassende Schulleistungen.

Klar, wer die ganze Nacht durchzockt leidet an Schlafmangel und wird dadurch aggressiver. Gleichzeitig gehen die Schulnoten in den Keller. Aber was hat das mit Killerspielen zu tun? Das trifft doch wohl auf alles zu was irgendwie spannned ist und sei es nur eine lange Kinonacht...

Oder:

Während Pfeiffers selbst ein Verbot für richtig hält, da von der
aktiven Nutzung sehr gewalthaltiger Spiele im Vergleich zum passiven
Betrachten entsprechender Filme eine deutlich stärkere Belastung
ausgehe,...

Ok, klar wenn man aktiv spielt ist man mehr engagiert als bei einem Videoabend. Aber auch hier sehe ich bislang kein wirkliches Problem.

Jetzt kommt es aber

Das KFN schlägt vor, eine Abgabe für Hersteller von "Killerspielen"
einzuführen. Bei 50 Cent pro Spiel könnten jährlich 20 Millionen
Euro zusammenkommen, die für die Entwicklung von Therapien gegen
Computerspielsucht, für Medienwirkungsforschung, für eine bundesweite
Aufklärungskampagne sowie "für den Aufbau einer von der Industrie
unabhängigen USK" einsetzen könne.

Aha, dann besser doch nicht verbieten sondern abkassieren? Hmm, interessantes Modell. D.h. doch irgendwie, daß im Jahr 40 Millionen Killerspiele verkauft werden, oder sehe ich hier etwas nicht?

Haben wir tatsächlich 40 Millionen potentielle Killer in Deutschland? Das ist doch jeder zweite, oder? Ich traue mich jetzt schon nicht mehr auf die Straße...

Sorry, aber jeder weiß, daß die meisten Selbstmordattentäter vor der Tat Brot gegessen haben. Trotzdem kommt doch keiner auf die Idee Brot zu verbieten. Daß das Spielen von EGO-Shootern dazu führt, daß dann die Leute auf die Straße gehen um beliebig Menschen abzuschießen ist doch absurd, ich würde eher sagen es ist umgekehrt. Da die meisten ihre Aggressionen am Computer abbauen können werden sie friedlicher.

Man könnte auch sagen, daß bei 40 Millionen verkauften Killerspielen es doch mehr als normal ist, daß diese auf einem PC von kriminellen gefunden werden.

Aber vermutlich ist es einfacher Killerspiele zu verbieten anstatt die wahren Motive für die Bluttaten der Vergangenheit zu eruieren. Das Verbot tut den Politikern nicht weh, sie haben wahrscheinlich außer Solitaire nie ein Computerspiel gespielt.

Und eine Analyse der wahren Ursache und deren Bekämpfung ist vermutlich auch deutlich teurer.

Alleine deswegen benötigen wir einen Bundestrojaner damit man im Falle eines Verbotes der Spiele diese nachträglich installieren kann um dann zu sagen die Ursache der Tat waren verbotene Spiele...

In diesem Sinne denke ich: Wann zocken wir wieder?


[24] Damals war Sun noch aktiv und sie waren irgendwie der Meinung, daß Solaris Linux soweit überlegen ist, daß es unverständlich erschien warum sie Verlust machten. Nun schient da ein wenig Einsicht eingekehrt zu sein:

Sun to Make Solaris More Linux Like

Andererseits arbeitete da auch seit kurzem Ian Murdock (der debIAN) bei Sun...


[25] Es gab endlich einen Xorg-Treiber für den 965GM-Chipsatz von Intel:

Free software drivers for the Intel 965GM Express Chipset

Die 3D-Leistung ist aber bei einem 64-Bit-System und W:ET noch heute recht bescheiden. Und mit jeder neuen Treiberversion scheint es eher etwas schlechter zu werden...


[26] Passend dazu hat AMD dann gleichgezogen:

AMD will deliver open graphics drivers


[27] Auf Heise war ein Artikel zur Hollerithmaschine, welche im Heinz Nixdorf Museumsforum ausgestellt wurde, erschienen:

Heinz Nixdorf Museumsforum zeigt Hollerithmaschine

Wer sich nicht erinnert: Hollerith hat die Lochkarten erfunden und damit die damalige Volkszählung im Jahre 1890 drastisch beschleunigt.

Was nicht im Artikel steht ist, daß Hollerith ähnlich der Tintendrucker-Hersteller gearbeitet hat. D.h. die Computer für die Volkszählung waren sehr preiswert. Im Gegenzug hat er aber ordentlich Geld für die Lochkarten verlangt.

Allerdings ist er nicht der erste mit diesem Geschäftsmodell reich geworden ist. Rockefeller hatte Kerosin-Lampen verschenkt oder unter Preis verkauft um dann am Kerosinverkauf gut zu verdienen:

During the 1880s, Standard Oil divided the United States into 11
districts for selling kerosene and other oil products. To stimulate
demand, the company sold or even gave away cheap lamps and stoves.

Da Rockefeller/Standard Oil ein Monopol auf Kerosin hatte war das wohl der erste mit diesem zweifelhaften Geschäftmodell...


[28] Damals war der Spamanteil bei E-Mails gefühlt höher als heute:

E-Mails: 90 Prozent sind Spam

Mir scheint, dass der Spamanteil deutlich abgenommen hat.


[29] Schade, der Link zu dieser Story existiert nicht mehr:

Microsoft director out to 'debunk mythology around open source'

Der fing schon so schön an:

The Free Software movement is dead. Linux doesn't exist in 2007.
Even Linus has got a job today.


Erstellt von Dirk.