Rezension von Network Warrior


Max Weidele

Buchinformationen


Informationen

Dieses Buch ist eine Neuauflage. Aus diesem Grund, habe ich mir die neuen Themen genauer angesehen und die bisherigen Themen nicht erwähnt.

Vorwort und Zielgruppe:

Das Vorwort empfiehlt das Buch für jeden, der bereits erste Zertifizierungen im Bereich Netzwerktechnik hat. Dies bezüglich ist der Autor auch restriktiv, im Buch werden Cisco spezifische Fachausdrücke vorausgesetzt und nicht erläutert. Garys Ziel ist es komplexe Netzwerk Szenarien und Themen leicht verständlich zu erklären und ein Nachschlagewerk für die Praxis zu liefern.

Zum Buch

Das Buch setzt an, wo die Basics aufhören. Nämlich da, wo das Wissen angewendet werden muss, in der Praxis. Der Leser merkt schon auf den ersten Seiten, das Gary eine langjährige Erfahrung vorweisen kann. Um den Übergang von vorherigen Zertifizierungen zu erleichtern und eine gleiche Ausgangsbasis für den Leser zu schaffen, definiert er ausgewählte Fachbegriffe (LAN, WAN, CAN, MAN, etc.), im Vorfeld um Missverständnissen vorzubeugen. Alltagsbegriffe aus der Cisco-Welt, werden vorausgesetzt.

In dieser zweiten Auflage sind folgende neue Themen hinzugekommen: MPLS, IPv6, VoIP und Wireless Netzwerke sowie Cisco Nexus 5000 und 7000 Switche.

Beginnen möchte ich mit dem Kapitel MPLS. Gary geht hier insbesondere auf die Übergabe des Netzwerkes von einem ISP (Internet Service Provider) ein. Er beschreibt ausführlich und anhand detaillierten Praxisbeispiele, wie man ein MPLS Netzwerk in Empfang nimmt und mit diesem, im eigenem Netzwerk weiter arbeitet. Auf die Planung und Strukturierung ist Gary nicht eingegangen, dort verweist er auf andere Literatur.

Anschließend behandelt er das Thema IPv6 und Cisco. Auf ca. 20 Seiten erklärt der Autor wie IPv6 in einem Cisco Netzwerk implementiert wird. Dieses Kapitel war, wie das MPLS Kapitel von der Seitenanzahl, relativ kurz. Dennoch habe ich selten eine so präzise und leicht verständliche Erläuterung zum Thema IPv6 gelesen. Ich persönlich hätte mir jedoch weitere Beispiele aus der Praxis gewünscht.

Sehr gut war das Kapitel Wireless Netzwerke, anhand einer Beispiel Konfiguration eines Cisco WAP (Wireless Accesspoints) wurden die verschiedenen Cisco-Möglichkeiten der Absicherung durch Verschlüsselung, Authentisierung und der Integration in das bestehende Netzwerk gezeigt. Abschließend wird auf die Fehlersuche (Troubleshooting) eingegangen und wie man dort am besten vorgeht. Cisco Wireless Controller, die insbesondere in großen Infrastrukturen implementiert werden, wurden nicht erwähnt. Dafür wurde in den Beispielen ausschließlich die Kommandozeile genutzt und auf ein Grafische Interface gänzlich verzichtet.

Ein sehr ausgiebiges Kapitel ist VoIP. Anhand einer Komplett-Installation eines Small-Office wurde eine gesamte Telefonanlage inklusive Switches, Router, QoS (Quality of Service), Dial Plan und SIP installiert. Es ist eine Schritt für Schritt Anleitung die sich ohne Probleme direkt in die Praxis übertragen lässt.

Abschließend gab es ein Kapitel über Cisco Nexus Modelle. Hervorzuheben ist hier, das auch die verschiedenen Kühlkonzepte erwähnt werden, das ein Nexus 7018 die Luft nach hinten bewegt, ein 2148 FEX aber die Abluft nach oben abgibt. Mir gefallen diese kleinen Hinweise sehr gut, so wird eines der ersten Kapitel (Planning Rackspace), in dem schon Stromkonzepte besprochen wurden, optimal ergänzt.

Weiterhin sind die Praxisbeispiele meistens auf die drei verschiedenen Cisco Betriebssysteme

(CatOS, IOS, NX-OS) angewendet worden. Meiner Meinung nach werden dadurch Unterschiede in einzelnen Implementierungen sehr schnell deutlich.

Dennoch, das beste Kapitel kommt zum Schluss. GAD's Maximum, der Name ist abgeleitet von Garys Firma, GAD Technologies. Gary beschreibt hier die Gründe wonach sich das Netzwerkdesign in einem Unternehmen richtet. Nämlich der internen Politik, Geld und dem richtigen Weg dieses umzusetzen.

Insbesondere dem unerfahrenen Techniker und technischem Netzwerkplaner wird hier die obere Schicht näher gebracht: Das Management. Aus diesem Grund gibt es anschließend noch ein weiteres Kapitel mit dem Namen Avoiding frustrations. Hier gibt es Bestpraxis Beispiele, wie man dem Management als Techniker eine Idee verkaufen sollte, damit diese angenommen wird. Es gibt weitere Einblicke, was sich auf der Ebene des Managements abspielt und nach welchen Kriterien dort entschieden wird, insbesondere warum ein 120% perfekter Vorschlag für ein Netzwerk doch abgelehnt wird und wie man mit einer Ablehnung umgehen sollte.

Dieses Kapitel profitiert ganz Besonders von den Erfahrungen des Autors. Gary war Programmierer, Netzwerk-Administrator und Designer, Consultant und ist nun Geschäftsführer seiner eigenen Consulting Firma, GAD Technologies.

Fazit

Das Buch ist auch in seiner zweiten Auflage sehr gut gelungen, die bisherigen Themen wurden übernommen und inhaltlich etwas angepasst. Der Autor hat es geschafft, weitere aktuelle Themen wie MPLS, IPv6, VoIP und Wireless zu integrieren und in angenehmer Art und Weise dem User näher zubringen.

Mir persönlich gefallen hat, das die Kapitel in sich abgeschlossen sind. Dies bietet eine große Flexibilität das Buch zu lesen. Es lässt sich von vorne beginnend durchlesen, als Lexikon nutzen oder einfach aufschlagen. Egal wie gelesen wird, es gibt jede Menge Aha-Effekte!

Zahlreiche Anekdoten des Autors, sorgen für ein entspanntes und humorvolles Lesen.

Erstes Fachwissen wird unbedingt vorausgesetzt, insbesondere die Cisco Begriffe sollten sitzen!

Ich empfehle dieses Buch deshalb jedem, der viel mit Cisco Netzwerken arbeitet, vielleicht schon eine Zertifizierung von Cisco hat oder momentan auf eine hinarbeitet.

In jedem Fall kann man von diesem Buch nur profitieren, als alt eingesessener Profi oder als Neuling in der Cisco-Welt.



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