Dirks Wochenrückblick: KW01 - 2012


[1] Der Tod des PCs sieht schon so mancher kommen. Aber mit den Alternativen in Form von Smartphones und Tablets droht auch ein wenig Ungemach. Vor allem geht es hier um die Macht des Betreibers des App-Stores:

Wir brauchen wütende Nerds

Man sollte sich durchaus bewusst sein, was man sich einhandelt, wenn man dem zustimmt. Auf der einen Seite sind die Vorteile: Zentrale Verwaltung, geregelte Bezahlung, getestete und kontrollierte Apps.

Auf der anderen Seite der Medaille leidet dann die Freiheit: Man kann nur installieren, was vom App-Store abgesegnet ist und das muss nicht immer nachvollziehbar sein. Hier kann relativ leicht eine Zensur erfolgen.

Auch wird hier zentral verwaltet, welche Apps jemand kauft. Das hat durchaus datenschutzrechtliche Fragen und vor allem sollte einem hier bewusst sein, dass das sehr gut zur Profilbildung verwendet werden kann.

Vielleicht sollte so mancher vorher darüber nachdenken, bevor er z.B. ein iPhone erwirbt. Da besteht jedoch die Gefahr, dass hier unbedarft eingekauft wird, weil es z.B. gerade "in" ist. Daher ist der Aufruf zur nachträglichen Korrektur (oder auch nicht) durchaus sinnvoll.


[2] WolfgangR hat diesen Link zu einer kleinen Science-Fiction-Geschichte gesendet. Das ist durchaus lesenswert:

Der tapfere kleine Toaster


[3] Das war auch eine Form von Einschränkung die nicht nachvollziehbar ist:

BKA sperrte Nutzer von Anonymisierungsdiensten aus

Demnächst muss man sich dann mit dem elektronischen Personalausweis auch noch einen Account besorgen...


[4] Die VDS wird hier von der SZ noch einmal beleuchtet:

Speichern, was das Zeug hält

Allerdings ist er auch nicht ganz korrekt:

Es soll auch festgehalten werden, wer was im Internet gelesen,
gesucht oder geschrieben hat.

Das ist (bislang) keine Forderung der Vorratsdatenspeicherung. Das wäre vermutlich auch gar nicht auswertbar. In Verbindung mit vielen versteckten Links könnte das auch zu fatalen Logeinträgen führen...

Ein anderes Problem ensteht mitunter, wenn der Datenschutz über die EU europaweit geregelt wird. Denn dann greift das Grundgesetz nicht mehr und das Bundesverfassungsgericht hat hier nichts mehr zu melden. Damit dürften aber auch deutliche Rückschritte einher gehen.


[5] Europa hätte beim Internet vorne mitspielen können, so besagt es diese Theorie:

Wie Europa beinahe das Internet erfand

Gescheitert ist es natürlich an der Bürokratie, gerade wenn mehrere Staaten involviert sind.

Die Aussagen zu Davies sind auch nicht ganz korrekt. Er hat sehr wohl an einem paketbasierten Dienst gearbeitet, aber alleine in England waren ihm soviele Steine in den Weg geworfen, dass er es nicht wirklich realisieren konnte. Erst später gab es eine sehr stark abgespeckte Variante von wenig nennenswertem Erfolg. Der Aufbau war auch zu klein um wirklich effektiv zu sein.

Auf der anderen Seite wird hier Paul Baran völlig vergessen. Er war der erste, der auf die Idee der Paketvermittlung kam. Aber auch seine Arbeiten wurden nie realisiert. Er hatte übriegens bei der RAND-Corporation daran gearbeitet ein atombombensicheres Netzwerk zu entwickeln. Das scheitertet aber schon daran, dass die damaligen Techniker nur in analogen Bahnen dachten. Hierauf fußt aber das Gerücht, dass das Internet gegen Atomangriffe sicher sei.

Dem ist aber nicht so, das war nie ein Ziel gewesen. In der Tat gibt es durchaus einige zentrale Internetknoten die bei einem Ausfall einen großen Teil des Internets lahm legen würden.

Um auf den Artikel zurückzukommen: Er ist dennoch lesenswert und das Cyclades-Netzerk in Frankreich fußt auf diese Initiative. Das Netzwerk ist später im Internet aufgegangen und das war auch der Grund warum es nicht mehr Arpanet hieß: Es war weit mehr als das alte Arpanet, da sind viele neue Netze mit eigebunden worden.

Details zur Entstehung des Internets kann man hier finden:

ARPA, Arpanet, Internet


[6] Wolfang hat diesen Link gesendet, es dreht sich darum, ab wann eine Schlagzeile eine Schlagzeile ist und was das bewirken kann:

Warum eine Schlagzeile alte Nachrichten neu erscheinen lässt


[7] M$ hatte mit Azure eigentlich etwas anderes vorgehabt. Aber die Kunden drängen zu anderen Lösungen und sie reagieren:

Bericht: Microsoft will seine Cloud für Linux öffnen

Der Passus ist interessant:

So können sich Anwendungen nicht auf einen bestimmten
Rechnernamen verlassen, und auf der virtuellen Festplatte
abgelegte Daten gehen beim Herunterfahren verloren.

Das sollte doch eigentlich nicht passieren. Aber das liegt vermutlich daran, dass Azure ursprünglich für diese Anwendung nicht geplant war.

Demzufolge ist auch SJVN erstaunt darüber:

Microsoft reluctantly bows to Linux users

Er hält es aber auch für einen Fehler, dass die VMs dann nicht von M$ stammen werden. Denn dadurch werden sie jeglichen Support dafür auf den Kunden abschieben, die Konkurrenz wird sich freuen:

If Microsoft doesn't deliver the goods, Amazon, Red Hat, and
VMware, to name three of its cloud rivals, are already happy to
fully support Linux users on the cloud.

Interessant ist aber auch dieses Detail:

While Azure has persistent storage, its inability to keep a VM
persistent has annoyed many people, and not just Linux server managers.

Das hatte letztens auch schon Heise angemerkt:

Bericht: Microsoft will seine Cloud für Linux öffnen

Daher vermute ich einmal, dass diese Aussage stimmt. Das ist doch eigentlich ein absolutes KO-Kriterium für die Azure-Cloud. Da bin ich doch einmal gespannt, wann sie das beheben werden. Gerüchte besagen, dass das im Frühling der Fall sein wird. Warten wir es einmal ab, bis dahin dürften sie schon so manchen potentiellen Kunden an die Konkurrenz verloren haben...


[8] Um RIM scheint es schlecht auszusehen:

RIM verscherbelt Blackberry Playbook

Wenn man sich die Preissenkung ansieht, dann ist das enorm. Von ehemals 700 US-Dollar ging es auf 300 US-Dollar herunter. Aber wenn ich mir das so näher ansehe, dann reden die von einem Tablet mit 7". Bei dieser Größe habe ich ganz andere Preise im Koppf. Das Kindle-Fire hat zwar nur 8GB aber kostet auch nur 199 Dollar.

Das Tablet vom Weltbild-Verlag hat 8", ist also sogar noch größer, und kostet derzeit nur 159,99 Euro (ok, es hat nur 4 GB aber das ist jeweils durch micorSD erweiterbar). Dafür scheint es aber schon Updates auf Android 4.0 zu geben:

Tablet von Hugendubel/Weltbild erhält Update auf Android 4.0

Unterm Strich würde ich daher sagen, dass selbst dieser Preis nicht wirklich günstig ist. Zumal man dann noch nicht einmal weiß, wie das mit den Apps aussieht, eine Emulation zur Abspielung von Android-Apps kann ja wohl nicht die Antwort sein...


[9] Diese Linksammlung zu Online-Quellen rund um Unix könnte dem einen oder anderen wertvolle Dienste leisten:

30 Best Sources For Linux / *BSD / Unix Documentation On the Web

Gut z.B. ist die Liste der "best voted" Shellkommandos:

http://www.commandlinefu.com/commands/browse/sort-by-votes

Wobei der Editor-Aufruf so missverständlich ist, korrekt ist

CTRL-x CTRL-e

Oliver gefiel dieser Tipp: Really nice waste of time ..

Watch Star Wars via telnet
telnet towel.blinkenlights.nl

+ Der bayerische Innenminister reagiert auf die zunehmende Kriminalität im Internet:

Bayerische Internetpolizisten sollen Kriminalität im Netz bekämpfen

Da wir den Innenminister ja zu genüge kennen, darf auch der Verweis auf die fehlende Vorratsdatenspeicherung nicht fehlen. Aber was fordert er da:

[...] wenn man Spuren von Tätern im Internet sichern wolle,
müsse man auf die Verbindungsdaten zurückgreifen können. Man
müsse beispielsweise identifizieren können, wer hinter
einer IP-Adresse stecke.

Ja aber das ist doch genau der Vorschlag der Justizministerin...

+ Christian hatte eine Meldung gesendet, bei der der Datentransport per Brieftaube mit angehängerter 512 GB SSD-Festplatte noch deutlich schneller ist als VDSL. Da muss man aber entgegen halten, dass hier zum einen die Latenz eine Rolle spielt und es nur bei diesen großen Datenmengen effektiv ist.

Zur Latenz: Wenn man sich so einen Film ansehen möchte, so dauert das so lange wie der Transport zum Empfänger plus die Dauer für das Betrachten. Per VDSL ist es im Wesentlichen nur die Zeit für den, wenn auch langsameren, Transport.

Wie TCP per Brieftaube aussieht, ist noch eine ganz andere Frage, ebenso wie die möglichen Routingprobleme.


[10] Die neuen Xoom2 Tablets könnten interessant werden:

Xoom 2 und Xoom 2 Media Edition kommen mit UMTS-Modem

Die Daten ähneln aber schon stark dem iPad2:

8.8mm dick, 599g schwer und der Akku hält 10 Stunden

Unklar ist aber noch, welcher Prozessor nun wirklich zum Einsatz kommt. Mal schauen wo der Preis landen wird...


[11] Die P2P-Lösung GNUnet beherrscht nun auch VPN und verschiedene IPv4/IPv6-Tunnelvarianten:

GNUnet 0.9.1 erhält VPN-Erweiterung

Ich denke jedoch, dass dafür eine IPsec-Anbindung oder OpenVPN die bessere Wahl werden. Oft ist man mit ssh auch noch besser beraten: Da muss nur der/die TCP-Port(s) getunnelt werden, die man wirklich benötigt. Das funktioniert aber nur mit TCP-Verbindungen...


[12] Dies ist eine Lösung um Shellskripte zu erstellen die sich selber auspacken und anschließend ein enthaltenes Programm starten können:

Make Self-Extracting Archives with makeself.sh

Ich denke derartige Programme dürfte wohl jeder schon einmal gesehen haben...


[13] Google rüstet im Patentkrieg auf:

Google kauft mehr als 200 IBM-Patente

Damit haben sie dann wieder ein Argument für Android im Kampf gegen Oracle bezüglich Java. Das wird dann wohl auf eine Einstellung des Verfahrens hinlaufen?

Am Ende ist dann viel Geld verbrannt worden und ein paar Anwälte sind richtig reich geworden. Das ist schon eine verrückte Welt...


[14] Das ist eine schöne Erfolgsmeldung:

Openstreetmap bald besser als die kommerzielle Konkurrenz

Wo es aber offensichtlich noch hapert, ist hier zu lesen:

Einen großen Rückstand hat Openstreetmap vor allem im Hinblick
auf die für Navigationssysteme wichtigen Abbiegevorschriften.

Es reicht also nicht, nur die Straßen zu vermessen...


[15] Alien Arena hat die Bots verbessert:

Sie schießen nicht mehr aufeinander und agieren natürlicher.

Ansonsten könnte es sich vielleicht mal wieder lohnen einen Blick darauf zu werfen:

In Alien Arena 7.53 sind die Bots besser

oder

Alien Arena 7.53 veröffentlicht


[16] Das ist eine Serie zur C-Programmierung unter Linux. In diesem Teil geht es um die oft falsch verwendeten Pointer:

C development on Linux - Pointers and Arrays - VI. http://how-to.linuxcareer.com/c-development-on-linux-pointers-and-arrays-vi

Die anderen Teile sind unten verlinkt. Ich denke jedoch, dass das Arbeiten mit Pointern zu den größten Problemen zählt, vor allem wenn es zu Pointern auf Pointer kommt...

Das sind nur Basics, mehr sollte man nicht erwarten. Aber gerade Pointer sind oft eine Quelle von Fehlern. Man denke nur an diese 3 Zuordnungen:

value = *data_ptr++;
value = *++data_ptr;
value = ++*data_ptr;

Da kommt man schon schnell mal auf die Idee die falsche Syntax zu verwenden. Die Antwort, was die dire Einträge bedeuten, findet man hier, der Titel sagt es eigentlich schon:

How Not to Use Pointers


[17] Google hatte das vor langem eingeführt und die Emirate scheinen es nun zu nutzen:

Emirate erkennen Epidemien im Internet

Das Verfahren "Tool Flu" von Google setzt darauf, wie oft in einer bestimmten Region nach Grippe und -symptome gesucht wird:

Grippe-Trends weltweit verfolgen

Die Idee ist, dass dies mit der Zahl der Grippekranken in der Region korreliert. Ein besserer Ansatz könnte das genannte GrippeWeb vom Roland-Koch-Institut bieten:

GrippeWeb

Da ist aber bislang die Datenbasis noch recht dünn. Ich denke, das wird sich nach diesem Artikel vielleicht ändern.


[18] Das ist eine nette, verrückte Idee:

Mikrofon erkennt Gesten

Der Trick geht über die Schwingungen die durch die Finger erzeugt werden:

Das Mikrofon nimmt die Schwingungen auf, die ein Finger erzeugt,
wenn er die Oberfläche berührt, und wandelt sie in einen Ton um.

Darüber können sie auch Gesten ermitteln, das geht dann nur mit dem Mikrofon, es wird also keine Kamera oder ein Projektor benötigt.

Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen...


[19] Die SZ mutmaßt, dass Facebook zu voll ist:

Ist Facebook zu voll?

Darüber soll man dann bei Google+ mitdiskutieren... ;-)

Das eigentliche Problem wird in dem Artikel jedoch nicht klar, es wird auch gar nicht versucht zu erklären warum Facebook denn überfüllt sein soll.

Der verlinkte Blogeintrag ist da etwas spezifischer. Danach besteht das Problem darin, dass man zuviele Freunde hat und eigentlich anfangen sollte diesen just den Status wieder zu entziehen. Am Anfang hat man sich wohl über jeden "Freund" gefreut und ihn dankbar aufgenommen. Nun scheinen den meisten bewusst zu werden, dass der Kreis zu groß ist.

Ach halt, Kreise, war da nicht was bei Google+ mit Kreisen? ;-)


[20] Es dürfte wenig überraschen, dass das neue Android noch wenig in der Praxis angetroffen wird:

Android 4 auf weniger als einem Prozent der Geräte

und

Ice Cream Sandwich auf 0,6 Prozent der Android-Geräte

Wer spielt auch schon so schnell Updates ein und vielmehr, gibt diese frei? Da muss dann doch so einiges getestet und beachtet werden, zumal Android 4 die Smartphone- und Tablet- Versionen zusammenführt. Das dürfte vor allem Smartphone- Hersteller betreffen.

Interessant ist auch dies:

Google verlangt Standardoberfläche auf allen Geräten

Das dürfte eine deutliche Erleichterung für App-Entwickler sein, haben sie doch nun zumindest einen gemeinsamen Standard auf allen Android-Plattformen die via Android-Market verteilt werden.

Interessant ist dabei auch dieses:

Die Holo-Oberfläche muss sich zwar auf allen Android-4.0-Geräten
befinden, Google erwartet aber nicht, dass sie als Standard genutzt wird.

D.h. man muss es installiert haben aber man muss es nicht nutzen.


[21] Diese PDF, die WolfgangR entdeckt hat, muss man sich einmal in Ruhe zu Gemüte führen:

Why The Vasa Sunk - A case study for anyone who creates anything.

Es erinnert schwer an das Projektmanagement mancher gößerer Firmen...


[22] Ob das ein großer Wurf wird? Ich hege da gewisse Zweifel:

Eine neue Generation von Maus

Der Clou:

Wird die Logitech Cube als Maus benutzt, kann dank der
berührungsempfindlichen Oberfläche gescrollt werden. Ein
Mausrad hat die Cube nicht. Logitechs Software Flow Scroll soll
dafür sorgen, dass besonders sanft gescrollt wird, so wie es
Nutzer zunehmend von mobilen Endgeräten gewohnt sind.

Bei einem Preis von rund 70 Euro drängt sich einem schon die Frage auf, warum man nicht gleich ein Smartphone als Mausersatz verwendet... (Hmm, sollte man sich die Idee patentieren lassen?)


[23] M$ setzt bei Windoze 8 auf schnelle Neuinstallation:

Schnelle Neuinstallation fast auf Knopfdruck

Die Begründung ist doch ein Witz:

Ein Windows-System muss ab und zu neu aufgesetzt werden, da es
mit der Zeit immer langsamer wird - das ist für viele Nutzer von
Microsofts Betriebssystem seit Jahren Realität.

Offenbar scheinen sie dieses Problem nicht lösen zu können oder zu wollen. Aber als Reaktion darauf einfach die Installationszeit zu reduzieren, das kann doch nicht die richtige Antwort sein...

Dabei wies Stephan noch darauf hin, dass just dies mit Windoze 7 nicht mehr notwendig sein sollte. Aber immerhin muss man bei der Installation von Software seltener neu booten...


[24] Dieses Gerücht ist eigentlich nicht wirklich neu, es ist aber neu aufgetischt worden. Wie war das mit den Schlagzeilen und den alten Nachrichten?

Microsoft kauft angeblich Nokias Smartphonegeschäft

Erst wird der Kurs so unter Druck gesetzt, dass er abstürzt und dann kauf man billig den Smartphonebereich. Oder wie soll man das sonst bezeichnenen, wenn ein kompletter Strategiewechsel hin zu Windoze Phone angekündigt wird und dann ein gutes Jahr lang kein nennenswertes Produkt auf dem Markt kommt? (Das N9 mit MeeGo zählt hier nicht, da MeeGo schon den Todesstoß erahlten hatte.)

Dazu passt dann vermutlich auch diese Aussage:

Die Marke Nokia für die Smartphones wolle Microsoft aufgeben.

Klar, den Namen haben sie ja schon ruiniert...


[25] Irgendwie ist in 2011 der Durchbruch von Linux auf dem Desktop ausgeblieben. Aber immerhin gibt es Fortschritte zu vermelden:

The Growth of Linux in 2011 [Analysis]

Den Durchbruch gab es freilich auf Smartphones und Tablets mit Android. Viel schöner ist noch diese Grafik:

http://cdn.unixmen.com/images/authors/Ayesha/npd-us-smartphone-os-oct2011.jpg

Deutlicher kann man wohl den Niedergang von RIM, Symbian, Palm und Windoze Mobile nicht dokumentieren. Allerdings sollte man auch bedenken, dass es hier um Marktanteile geht. Dieser Markt ist in den letzten Jahren auch drastisch gewachsen. D.h. der zu sehende Niedergang kann auch lediglich in einer Stagnation der verkauften Systeme begründet sein...

Es zeigt aber dann noch deutlicher welches Potential in diesem Bereich existiert. Daher hatte auch HP Palm gekauft, M$ ist an Nokia und RIM interessiert, etc. Es erklärt auch warum gerade in diesem Sektor so viele Patentklagen unterwegs sind: Da will jeder ein fettes Stück vom Kuchen und es auch verteidigen...

Es gibt aber auch andere Zahlen zu Linux auf dem Desktop:

Linux Market Share on Desktop Increased by about 50% in 2011

Danach liegt der Anteil von Linux auf dem Desktop bei 1.41%. Da M$ mehr verloren hat als Apple gewonnen hat, folgern sie hier, dass eine "Großzahl" an Windoze-Usern zu Linux gewechselt hat...

Aber bei einer Steigerung um rund 50%: Das Jahr 2011 war dann doch der Durchbruch für Linux auf dem Desktop... ;-)

Es ist schon lustig, wenn man sieht wie man Statistiken so lange drehen und wenden kann, bis sie für einen gut aussehen...


[26] Windoze 8 "erfindet" die MD-Tools für Heimanwender:

Windows 8: Die Rückkehr des Drive Extenders

und

Storage Spaces gegen volle Festplatten

Es gibt aber einen Unterschied: Es lassen sich bei Windoze größere virtuelle Festplatten definieren als es physikalisch abbildbar ist. So kann man aus zwei 2TB-Festplatten eine virtuelle 10TB-Festplatte erstellen.

Ob damit so mancher Heimanwender überfordert sein dürfte? Für den professionellen Einsatz sind diese Software-RAID-Varianten nicht gedacht...

Das ganze nennt M$ "Thin Provisioning":

Das Thin Provisioning sorgt dafür, dass bei der Einrichtung
ausreichend Speicherplatz für einen Storage Space reserviert
werden kann, dieser aber erst dann physisch zur Verfügung
gestellt werden muss, wenn er auch benötigt wird.


[27] Daraus ergab sich eine Diskussion zum Sinn von Overcommit. Wobei hier die Verfahren bei einem Mainframe und Linux anders sind. Beim Mainframe werden in erster Linie virtuelle Systeme verwaltet bei der oft viele Ressourcen ungenutzt sind und dann anderen Systemen zur Verfügung gestellt werden können. Ist eine Ressource, wie z.B. der benötigte Speicher, nicht vorhanden, so wird der Zugriff solange geblockt, bis er ermöglicht werden kann. Details können z.B. hier nachgelesen werden:

http://www.redbooks.ibm.com/redbooks/pdfs/sg246926.pdf


[28] Bei Linux läuft overcommit beim Speicher anders. Hier gibt es drei Varianten die per

/proc/sys/vm/overcommit_memory

Der default-Wert ist hier 0 und soll für eine heuristic bei der Zuweisung von Speichern sorgen. Im Gegensatz dazu gibt es noch die Werte 1 (always overcommit) und 2 (never overcommit).

Wird der Speicher nicht benutzt, so scheint es keine Unterscheidung zwischen 0 und 1 zu geben, hier kann jeder Prozess bis zu 128 TB an Speicher allokieren auch wenn soviel Speicher selbst mit Swap nicht vorhanden ist.

Wird der Speicher jedoch verwendet, so steht dieser nicht mehr für weitere malloc()-Aufrufe zur Verfügung.

Wenn man also bei 4 GB RAM, 3 allokiert und z.B. per memset() auf 0 setzt, so kann kein viertes GB mehr allokiert werden, wenn dabei

/proc/sys/vm/overcommit_memory

den Wert 0 enthält, wohl aber wenn hier der Wert 1 steht. Beim anschließenden memset()-Aufruf schlägt dann der OOM-Killer zu.

Lässt man das memset() oder sonstiges beschreiben des Speichers weg, so kann man bei 0 und 1 bis zur Grenze von 128TB allokieren.

In dem Fall ist der Wert 0 bei einem Desktop-System durchaus vertretbar. Offenbar wird hier zwischen zugeteilt und benutzt unterschieden. Auf einem Server würde ich es dennoch nicht empfehlen!

Dennoch bedeuten die Werte 0 und 1 dass die Prozesse vielmehr Speicher anfordern können als vorhanden ist. Gewöhnlich können Prozesse damit umgehen, wenn auf einen malloc()-Aufruf kein Speicher geliefert wird. Sie können aber nicht damit umgehen, wenn sie Speicher bekommen welchen sie nicht nutzen können. Nicht umgehen können sie aber damit, wenn sie per OOM-Killer beendet werden, weil mehr Speicher genutzt werden soll als das System hat.

Bei einem overcommit_memory=2 ist noch zu berücksichtigen, dass die Größe des Swapspeichers Auswirkungen auf den maximal allokierbaren Speicher haben. Dieser kann nur so groß sein wie die Größe des Swap-Speichers plus die Prozentzahl von

/proc/sys/vm/overcommit_ration

an RAM. Dieser Wert steht gewöhnlich auf 50, d.h. sollte kein Swap- Speicher vorhanden sein, dann kann ein Prozess nur maximal die Hälfte des installierten RAMs nutzen können.

Bei einem Wert von 100 kann der Superuser alles nutzen, ein normaler User etwas weniger. Ein Teil wird einfach für root zurückgehalten. Soll auch das entfallen, so muss der Wert auf über 100 gesetzt werden.


[29] Offenbar scheint die Taktik von Red Hat aufzugehen. Vielleicht liegt es auch an der versteckten Kernelkonfiguration/-patchen?

Oracle-Kunden migrieren 2012 zu Red Hat Linux

Vor allem scheint der Trend von Solaris zu Red Hat zu gehen.

Das erwartete Wachstum von Linux wird wohl stark zu Lasten der klassichen Unixe zu gehen. Für Solaris sehe ich ohnehin ein wenig schwarz seit Oracle den Laden übernommen hat. Da fehlt irgendwie die richtige Vision wie es weitergehen soll.

Dass Red Hat gegenüber dem Unbreakable Linux präferiert wird, wundert mich auch nicht. Da Red Hat viele Entwickler direkt beschäftigt, dürfte der Support auch besser sein. Der Wachstum von Red Hat scheint es auch zu bestätigen, sie haben letztes Jahr mehr als eine Milliarde Dollar umgesetzt...


[30] Das ist eine spektakuläre Aktion, sie ändert aber nichts an den Bedingungen von copyright-geschützten Werken:

Kopieren als religiöser Grundsatz anerkannt

Damit kann man also kein Kopierverbot aushebeln...

Und ob man CTRL-c und CTRL-v wirklich als heilige Symbole ansehen sollte, darüber kann bestimmt trefflich gestritten werden.


[31] Das ist auch eine seltsame Art Gewinn zu machen:

Telekom bekommt Milliarden-Dollar-Scheck aus den USA

Die Zahlungen waren vereinbart worden für den Fall, dass der Verkauf an AT&T nicht zustande kommen sollte. Dies ist aber am Kartellamt gescheitert, dennoch musst gezahlt werden...


[32] Dass Apple an einem iTV arbeitet, scheint andere auch zu motivieren hier verstärkte Ambitionen zu zeigen:

Samsung und LG bekennen sich zu Google TV

Vielleicht wollen sie auch nur Apple ärgern?


[33] Wenn man einen Beweis sucht, dass Geld die Welt regiert, dann kann man das hier anführen:

USA drängten Spanien zu scharfem Copyright-Gesetz


[34] Es war zu erwarten gewesen, dass sich Viren, Trojaner und Co neue Wege suchen werden. Die klassischen Wege, wie z.B. per E-Mail, werden immer besser abgeschottet. Wenn Facebook wirklich 800 Millionen Anhänger hat, dann ist das natürlich ein attraktives Ziel für die Malware-Freunde:

Ramnit-Wurm erbeutet über 45.000 Facebook-Konten

Sind die Anwender derart vertrauensvoll gegenüber Facebook, dass sie diesen Fall nicht bedenken? Vermutlich wird der Spam auch mehr zu sozialen Netzwerken verlagert, da können die geklauten Account gut helfen...


[35] WolfgangR hat sein Interesse für Qt an Hand dieses Links entdeckt:

Vom Quellcode zum Installer
www.heise.de/-1404829.html


[36] Hier ist noch ein Ausblick auf das, was in der Open Source Welt in diesem Jahr passieren könnte:

Open-Source-Vorhersage für 2012

Die meiste Bewegung dürfte es bei den Smartphones und Tablets geben. Da ist noch viel Bewegung in dem Segment. Auch wenn WebOS nun Open Source ist, glaube ich nicht, dass es eine Rolle spielen wird. Dazu benötigt man neben einem Team, das die Sourcen pflegt, auch noch die Unterstützung von Hardware-Herstellern. Da sehe ich aber keinen.

Samsung wäre noch der beste Kandidat. Aber sie haben schon ihr Bada und Android. Daher vermute ich, dass der MeeGo-Nachfolger dort wenig Erfolg haben wird, WebOS noch weniger.

MeeGo oder vielmehr Tizen könnte bei Intel Erfolg haben, sollten sie endlich, wie schon lange orakelt, in den Smartphonemarkt einsteigen. Intel hat genug Geld in der Hinterhand um es mit ein wenig Erfolg am Markt platzieren zu können. Das wäre aber dann wohl vergleichbar mit M$-Nokia-Windoze-Phone.

Da glaube ich allerdings, dass diese zu weit im Hintertreffen sind, sie haben zu lange geschlafen. Wenn auf weit über 90% aller PCs ein Windoze läuft, dann ist es für jedes neue, bessere OS einfach extrem schwierig Fuß zu fassen. Das sehen wir ja im Moment. Die einzigen die hier im Moment noch punkten können, dürften Apple auf Grund des iPhone/iTab Erfolgs sein und in kleinem Rahmen noch Google mit explizit auf das Internet zugeschnittenen Schmalspursystemen. Aber selbst die tun sich hier noch schwer. Ähnlich sehe ich es bei Smartphones/Tablets. Mit der Dominanz von iOS und Android wird es schwierig hier mitzuspielen.

Was die Patente betrifft: Ich hoffe, dass das ganze System langsam kollabiert und das Patentwesen wieder auf den ursprünglichen Zweck gestutzt wird.


[37] Amarok ist mit seinem Speicherhunger aufgefallen, da sind 1.2GB beim Starten und 1.4GB im Betrieb normal. Allerdings hat die Diskussion darum auch gezeigt, dass es gar nicht so einfach ist, herauszufinden wieviel Speicher wirklich belegt wird. Zwar gibt es Einträge wie

/proc/{pid}/maps
/proc/{pid}/smaps

die viel über die Belegung aussagen. Was jedoch wirklich in Gebrauch ist, kann darüber nicht zuverlässig ermittelt werden. Viele Bibliotheken werden wohl einfach gemappt, auch wenn nicht alle Bereiche benötigt werden. Dies könnten bei Bedarf einfach frei gegeben werden. Auch ist unklar, wieviel Bibliotheksspeicher mit anderen Anwendungen geteilt wird und daher mehrfach gezählt wird.

1.4GB scheinen mir aber für eine MP3-Anwendung extrem viel zu sein. Aber offenbar ist Speicher zu billig geworden und keiner achtet mehr so genau darauf, wieviel die Anwendung dann wirklich belegt.

Schwierig wird es dann, wenn man solche Anwendungen auf embedded-Geräte portieren will. Da ist bekanntlich der Speicher nicht so üppig...


[38] Horst Seehofer hat die Piraten entdeckt und gibt sich nun als Kenner des Internets aus:

"Internetsperren sind kein tauglicher Weg"

Man könnte auch meinen er hängt sein Fähnchen nach dem Wind. Z.B. sagt er:

Wir haben vor kurzem das CSUnet, unseren virtuellen
Parteiverband, gegründet. Vorsitzende ist Dorothee Bär.

Das ist korrekt und was da herauskommt ist meistens auch sinnvoll. Das Problem ist nur, dass diese Ergebnisse von der Partei ignoriert werden...

Und er "outet" sich als Internet...äh...Telefonexperte:

Auch ich war bei der Vorratsdatenspeicherung zunächst skeptisch.
Ich habe mich dann allerdings tief in die Materie reingekniet,
mit Fällen, in denen schwerste Verbrechen nur mit Hilfe dieser
Fahndungsmethode aufgeklärt werden konnten. In der Güterabwägung
mit der Sicherheit der Bevölkerung bin ich eindeutig für die
Sicherheit - und damit für die Vorratsdatenspeicherung der
Telefonverbindungsdaten.

Tja, die Details hätten mich auch interessiert. So wie ich das aber lese und wie ich ihn einschätze, spricht er hier nur davon, wer wann telefoniert hat und mit wem. Die VDS geht da aber deutlich weiter. Aber das wird er wohl nicht verstehen, es reicht ja wenn er die Einführung fordert...


[39] Zur Abwechslung geht es hier mal nicht um die beste Linux-Distribution für Linux-Server, sondern um die beste Hardware dafür:

The 7 Best Servers for Linux

Sinnvoll dabei sind vor allem IPMI-Karten. Damit kann man den Server remote verwalten, es können ISO-Images als Laufwerke über diese Karte und das Netzwerk angebunden und darüber auch gebootet werden. Diese ISO-Dateien tauchen dann einfach als Laufwerke im BIOS auf. Wenn man keinen direkten Zugriff auf den Serverraum hat, ist das eine feine Sache.


Vor 5 Jahren


[40] Das passt eigentlich zur aktuellen Meldung, dass viele zu Red Hat migrieren:

Oracles Linux-Initiative bleibt hinter Erwartungen zurück


[41] Die Linux-Migration war noch in den Anfängen, daher stammt wohl diese Meldung:

Munich buys Windows 2000 used licenses


[42] Linux gab es auch im Audi, jedoch ist der Link bei linux.com, natürlich durch den Wechsel der Eigentümer, verwaist. Hier ist der Inhlat aber auch zu finden:

Audi's new luxury cars engineered on Linux


[43] D 1.0 ist veröffentlicht worden, der Nachfolger von C?

Programmiersprache D 1.0 veröffentlicht

Ob die Beta-Version wohl --D hieß?


[44] Beim Marktkauf gab es einen Linux-PC für 200 Euro...


[45] Hier wurden Bilder bei den Grafikkarten von ATI und NVidia verglichen:

Linux Image Quality Comparison

Der Unterschied ist wohl klein, die wichtigeren Aspekte sind auch eher die 3D-Performance und 3D-Fähigkeiten.


Erstellt von Dirk.