Dirks Wochenrückblick: KW07 - 2012


[1] Auch unserem obersten Datenschützer ist aufgefallen, dass ACTA durchaus ein Problem darstellen kann:

ACTA und der Datenschutz

Alleine deswegen liegt schon die Justizministerin richtig, wenn sie klare Antworten von der EU-Kommission fordert:

Justizministerin fordert von EU Aufklärung über ACTA-Abkommen

Völlig unverständlich sind dagegen diese Aussagen:

"Ich wünsche mir von ihr ein klares Bekenntnis zum Inhalt dieses
Abkommens", forderte Krings in der "Passauer Neuen Presse". "Wenn
aus Deutschland das Signal 'Wir wollen ACTA nicht!' kommen würde,
wäre das für den Schutz geistigen Eigentums weltweit fatal."

Dabei wird hier doch erst um Klarheit gebeten, es ist noch keine abschließende Ablehnung.

Nur weil man Plagiate per Post versenden kann, fordert doch niemand von der Post/DHL, dass sie diese kontrollieren, oder? Das wäre doch grotesk, aber im Internet soll das legitim sein? Da passt doch etwas nicht...

Aber auch in der EU gerät Bewegung in dieser Frage:

Reding befürwortet rechtliche Prüfung von ACTA

Ihre Meinung kann man da nur teilen:

"Ich begrüße die Absicht einiger Abgeordneter des Europäischen
Parlaments, den Europäischen Gerichtshof um eine rechtliche
Einschätzung zu bitten und klarzustellen, dass ACTA die Freiheit
des Internets und die Meinungsfreiheit nicht einschränken darf"

Da stellt sich einem die Frage: Warum denken sie erst jetzt über die Konsequenzen nach? Ohne Proteste wäre da wohl gar nichts passiert, sie hätten es einfach gewinkt...

Es regt sich aucn noch mehr Widerstand im EU-Parlament:

Wenn aus 2,50 Euro 2 Millionen werden

Ach ja, das dürfte wohl klar sein:

Die FDP-Abgeordneten halten jedoch weiterhin an dem Abkommen fest.

Irgendwie passt das aber nicht zu unser Justizministerin...

Selbst die Bitkom meldet Kritik an und die ersten Staaten verweigern die Unterschrift oder die Ratifizierung:

Für ACTA wird die Luft dünner

ACTA-Domino: Auch Niederlande und Bulgarien lehnen das Abkommen ab

Der Chef der größten Fraktion im Europaparlament äußert sich auch recht deutlich:

"Acta ist am Ende"

Das Kapitel ACTA ist wohl noch nicht abgeschlossen. Mal schauen, in welche Richtung das Pendel als nächstes ausschlagen wird.


[2] Wayland ist auf dem Weg zur Version 1.0:

"Erstes echtes Release" des Linux-Grafiksystems Wayland liegt vor

Der gravierende Unterschied zu X11 liegt hier:

Anders als ein X-Server bietet Wayland keine grafischen Primitiven
zum Zeichnen von Linien, Ausgeben von Text und so weiter; stattdessen
rendern die GUI-Anwendungen - Clients in der X-Server- und Wayland-
Terminologie - ihre Ausgaben selbst über Grafikbibliotheken wie Cairo
oder direkt via OpenGL.

Mal schauen, ob und wie es sich bewähren wird, einen Kommentar dazu gibt es bei Heise natürlich auch:

Die Woche: Das Ende von X11?

Aber auch Oliver Diedrich kommt zu dem Schluss, dass es ein guter, neuer Ansatz ist. Man muss halt nur abwarten, ab wann es benutzbar ist.


[3] Firefox hat ehrgeizige Ziele für das laufende Jahr:

Firefox setzt sich hohe Ziele für 2012

Mozilla hat mit Firefox 2012 viel vor

Danach wird dann alles besser und schneller...


[4] Das ist auch eine interessante Erweiterung für den Feuerfuchs, es zeigt auf, wo überall ein Passwort verwendet wird oder eine Variante zum Einsatz kommt:

Firefox-Erweiterung visualisiert Passwort-Recycling

Und immerhin:

In dem öffentlich einsehbaren Quellcode fanden wir keine Hinweise
darauf, dass das Tool die ausgelesenen Daten ins Netz sendet.

Das ist gut zu wissen, immerhin weiß die Erweiterung schließlich alle Passwörter und Seiten auf denen sie genutzt werden.


[5] Das ist ein wichtiger und richtiger Schritt:

Mozilla geht gegen Aussteller von Man-in-the-Middle-Zertifikaten vor

Ob Mozilla genug Marktmacht hat, um das durchzusetzen? Mal schauen, wie die CAs darauf reagieren.

Das Problem bei der Geschichte ist eigentlich recht einfach: Um die Echtheit eines Zertifikates zu bestätigen, werden die mit einer Root-CA signiert. Diese unterschreibt mit ihrem private key, dass das Zertifikat korrekt ist. Der Browser kann das durch den public key der CA verifiziern. Dieser public key ist bereits im Browser installiert, sonst hätte man hier auch noch ein Problem diesen zu beschaffen. Das ist auch der Punkt, bei dem Mozilla nun ansetzt: Sie könnten einige dieser CA-keys entferen.

Die Folge wäre, dass von diesen ausgestellte Zertifikate nicht mehr als vertrauenswürdig vom Browser akzeptiert werden, es kommt dann die übliche Warnung und Sicherheitsabfrage. Für viele E-Commerce-Firmen wäre das ein Problem, sie würden sich die Zertifikate von anderen CAs signieren lassen. CAs gibt es reichlich, man siehe z.B. beim firefox:

Edit -> Preferences -> Advanced -> Encryption -> View Certificates

Zurück zum Problem: Trustwav hatte Zertifikate verkauft, mit denen ebenfalls andere Zertifikate signiert werden konnten und der Browser diese geschluckt hatte. Das wurde dann für Man-in-the-Middle verwendet:

Trustwave verkaufte Man-in-the-Middle-Zertifikat

Das ist ein beliebtes Verfahren um SSL "aufzubrechen", womit nun die End-zu-End-Verschlüsselung hinfällig war. Das kommt z.B. bei Firewalls zum Einsatz um auch in https-Traffic nach Viren suchen zu können. Man kann damit aber auch nicht nur effektiv den Traffic mitlauschen, man kann ihn auch nach eigenen Wünschen verändern. Das merkt dann weder der Browser noch der Anwender: Das präsentierte Zertifikat hat eine gültige Unterschrift!

Das ist aber auch ein altes Dilemma für Firmen: Wie sollen sie denn eine Security-Policy durchsetzen, wenn sie in den HTTPs-Traffic nicht hineinschauen können. Das ist auch nicht trivial...


[6] Gnome bastelt wieder an der Oberfläche:

Gnome-Anwendungen sollen neue Oberfläche erhalten

Das zielt dann wohl auch in Richtung Tablets:

Ein Bestandteil des neuen Designs ist, dass Anwendungen mit
maximiertem Fenster starten.

Da bin ich mir schon sicher, dass mir das nicht gefallen wird. Ich hoffe doch, dass sie es optional gestalten werden, sie sind sich da aber noch ein wenig uneins:

Ob die Benutzer eine Option angeboten bekommen, ist offen.

Das könnte immerhin sinnvoll sein:

Wenn man außerhalb eines Textfeldes ist, genügt es jetzt schon, ein
Zeichen einzugeben, und schon erscheint das Eingabefenster für die
inkrementelle Suche.


[7] Mitunter hatte man den Eindruck, dass die Abmahnungen im Internet zu einem Geschäftsmodell geworden sind. Von daher ist das Bestreben der Verbraucherzentralen durchaus sinnvoll:

Verbraucherzentralen wollen Abmahn-Abzocke im Urheberrecht verhindern

Tja, das ist da auch so ein Punkt:

Monatlich würden rund 300 000 IP-Adressauskünfte erfragt. Dabei
werden die genutzten Netz-Adressen (IP-Adressen) den jeweiligen
Anschlussinhabern zugeordnet, um Rechtsverstöße im Netz juristisch
verfolgen zu können.

Da gab es ja einmal die Idee, das hier zu regeln. Aber die VDS-Gegner beharrten so auf die Ablehnung jeglicher Regelungen, seien sie auch nur so minimal, dass nichts passierte. Nun haben wir weiterhin das Problem, dass die Rechteverwerter fleißig Auskünfte einholen können...


[8] Das Problem mit den Abmahungen hat unlängst einen kleinen Verlag ereilt:

Verlag verschenkt eBook - und wird abgemahnt

Auch wenn der Verlag Eigentümer der Vermarktungsrechte ist, darf er das E-Book nicht veschenken:

...da eBooks als Buchsubstitute nicht von der Buchpreisbindung
ausgenommen seien.

Und ja, ich kann den Verlagschef da voll verstehen:

Er werde nie verstehen, warum ein Erstkontakt mit Interessenvertretern
über einen Anwalt laufen müsse.

Der Spruch könnte auch passen:

"In Deutschland gibt es keine Revolution, weil das Betreten des
Rasens verboten ist!"


[9] Dass Apple an einem Fernseher arbeitet, dürfte ein offenes Geheimnis sein, auch wenn sie es bislang noch nicht bestätigen:

Tim Cook gibt Hinweise zum Apple-Fernseher

Wobei sie sich da wohl, angesichts der derzeitigen Sättigung, etwas schwer tun dürften:

... dass Apple im Bereich Fernsehen nach etwas sucht, was für den
Massenmarkt geeignet ist.

Es klingt auch nicht so, als ob sie aktuell etwas hätten. Allerdings vermutet Spiegel da schon konkretere Hinweise:

Rätselhaftes Update deutet auf Apples TV-Pläne hin

Aber wer will schon mit seinem Fernseher reden? Das es möglich ist, zeigt bereits Samsung, die sind auf diesem Feld offenbar auch auf dem Vormarsch:

Fernseher mit Gesichtserkennung für Zuschauer

diesem Sektor. Das neue ist hier das Bedienkonzept und vermutlich die stärkere Integration des Internets.

Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, dass es dafür einen nennenswerten Markt gibt...


[10] Der Übernahme von Motorola durch Google steht nichts mehr im Weg:

EU und USA geben Kauf von Motorola frei

Warum sollten sie auch etwas dagegen haben, bislang war Google hier doch noch gar nicht mit eigener Hardware vertreten...

Interessant für Google ist vermutlich das hier:

Google erhält 17.000 Patente und 7.500 Patentanträge aus dem Pool
Motorolas.


[11] Ob man den Wert einer Software wirklich an den Zeilen Code festmachen kann, darf wohl ein wenig angezweifelt werden. Dennoch ergibt sich auf diese Weise ein beeindruckender Wert für Debian:

Code in next Debian release valued at $A17 billion

Das sind Australische Dollar und im englischen gibt es keine Milliarde, daher entspricht es in etwas diesem Wert:

Debian-Projekt auf 14 Milliarden Euro geschätzt

Hinsichtlich zum Preis einer Software nach programmierten Zeilen, fällt mir spontan das Zitat von Ken Thompson, dem Unix-Gründer, ein:

One of my most productive days was throwing away 1000 lines of code.

Aber im groben Mittel ist die Zahl dann vielleicht doch nicht ganz so verkehrt?


[12] 1&1 macht ernst in Punkto De-Mail:

1&1 will De-Mail-Dienst auf der CeBIT vorstellen

Wer nun dachte, das wäre sinnvoll, der kann hier erkennen, welchen Zweck das ganze hat:

"Von den 150 Briefen, die jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr
erhält, könnten dann zukünftig 80 Prozent durch die elektronische
Post ersetzt werden"

D.h. es geht in erster Linie darum es den Firmen zu erleichtern einem Post zu senden. Super, das wir das "Spam"-Aufkommen steigern, im Gegenzug ist man verpflichtet regelmäßig nach E-Mails zu schauen. Das gilt auch, wenn man im Urlaub ist!

Das die Begeisterung für soetwas eher bescheide ist, kann leicht hier erkannt werden:

Einführung des E-Postbriefs langsamer als gedacht

Man könnte auch sagen: Kostenlose Namensreservierungen sind kein Maß für eine spätere Akzeptanz des Dienstes. Das hält die Firmen aber nicht davon ab, die Werbetrommel ordentlich zu rühren:

Großer Bahnhof für De-Mail


[13] Das könnte ein Befreiungsschlag für HP sein, der Konzern kränkelt noch an den Folgen von Leo Apothekers Strategie:

HP macht Server unabhängig

Irgendwie ist da alles smart:

Smartdrive, Smart Socket, Smartmemory, Smartstart, Smart update,
Smart Array Controller, Smart SSD Wear Gauge, ...

Aber alles in allem klingt das vielversprechend. Wobei ich mich gerade frage wie das funktionieren soll:

Smartdrive warnt proaktiv davor, sollte der Admin versuchen, eine
Festplatte zu entfernen, sofern dies zu Datenverlust führen würde.

Vermutlich ist die Platte verriegelt und die Warnung muss erst explizit ignoriert werden, ansonsten dürfte die Warnung wohl zu spät kommen...

Vor allem die Überwachung unabhängig vom OS klingt gut. Aber sie haben an dem ganzen Konzept auch gute zwei Jahre gearbeitet, mal schauen wo die dann preislich landen werden, denn wie üblich heißt es:

Preise nannte HP noch nicht.

Auch im PC-Bereich kann HP Neuerungen verkünden:

HP komprimiert Workstation auf All-in-One-PC-Format

Die Idee alles in eine Box zu packen ist nicht neu aber durchaus zeitgemäß. Erfreulicherweise kann man das Teil auch gleich mit Linux ordern. Die Ausstattung ist auch nicht schlecht, jedoch ist der Preis von 1600 Euro nur bedingt für Heimanwender tauglich.

Aber das Zielpublikum ist vermutlich auch ein anderes...


[14] Dieses umfassende Linux-Buch gibt es auch als kostenlose HTML-Version online zu lesen:

»Linux - Das umfassende Handbuch« in neuer Auflage als OpenBook

Wenn ich mir aber die Enstehungsgeschichte von Linux ansehe, dann stellen sich mir schon die Nackenhaare auf:

http://openbook.galileocomputing.de/linux/linux_kap01_003.html

Das Teil über Unix ist völlig schlecht recherchiert, da ist sogar der deutsche Wikipedia-Eintrag gründlicher. Wenn der Rest von dem Buch auch so gut ist, dann kann man nur froh sein, wenn man es nicht blind kaufen muss.

Das sporadische Durchklicken deutet auch darauf hin, dass man sich da doch besser den Kofler zulegen sollte.

Bei grub wird z.B. erklärt wie man ihn im MBR installiert, bei grub2 wird das nicht erwähnt...

Und NEIN, das ist dann die Krönung: xhost zu verwenden um dem User root das Starten von gedit zu erlauben. Dabei weiß ich noch nicht einmal was schlimmer ist: xhost oder gedit?

Ohje, sie erklären dann auch noch, dass es xauth gibt, aber nicht wie man es benutzen muss. Das wird ja immer schlimmer:

Die Möglichkeiten, die Ihnen hierbei zur Verfügung stehen, finden
Sie in der Manpage zu Xsecurity sowie in unserem Buch »Praxisbuch
Netzwerksicherheit«.

Ich fürchte, dass der Rest des Buches auch nicht das hält, was der Titel zu versprechen sucht.


[15] Das passt dann mal wieder zur Bitkom:

IT-Branche drängt auf schlanke Stiftung Datenschutz

Dieser zweifelshafte Interessenvand der IT meint doch glatt:

"Wir brauchen keine Geschäftsstelle mit 30 Leuten"

Äh, wie sollen die dann effektiv deutschlandweit arbeiten? Soll das dann eine Hausfrau abends am PC via Facebook erledigen?


[16] Der Konkurs von Nortel könnte auch hierdurch beschleunigt worden sein:

Nortel war fast zehn Jahre lang gehackt

Ahnungslosigkeit war da auch involviert:

Vier Jahre bemerkte das Unternehmen den Hack nicht, in den
Folgejahren reagierte es kaum.

Und ja, Ignoranz gegenüber Sicherheit spielte wohl auch eine Rolle:

Angreifer, deren IP-Adresse aus China stammte, sollen von
hochrangigen Managern sieben Zugangspassworte erbeutet haben,
darunter auch das des Vorstandschefs.

Und zur Krönung wurden dann nur die Passwörter geändert, die Rootkits aber nicht entfernt...

Passend dazu gibt es kluge Ratschläge von Spiegel:

So schützen Sie Ihren Laptop vor Spionen

Das ist dann aber auch schon heftig, was sie zu SSL sagen:

Kommen staatliche Stellen als Lauscher in Frage, ist SSL aber
leicht auszuhebeln und nur Profis erkennen anhand des übermittelten
SSL-Zertifikats, dass die Verbindung manipuliert wurde.

Nur Profis können also die Warnung vom Browser korrekt interpretieren? Sehr interessant, denn obiges Problem mit den Zwischenzertifikaten, das Mozilla gerade angeht, kann auch ein Profi nicht erkennen: Es ist ein gültiges Zertifikat. Nur bekommen staatliche Stellen in aller Regel nicht solche Zertifikate, das will Mozilla auch forcieren.


[17] Bei der ARD lief ein Beitrag zu Facebook, der allerdings nicht sonderlich kritisch war:

Facebook - Milliardengeschäft Freundschaft

oder direkt bei YouTube:

http://www.youtube.com/watch?v=wzdVlAfQSiY

Da hätte man durchaus noch mehr anbringen können, wie z.B. die nicht-gelöschten Daten oder die Gesichtserkennung. Dennoch war der Beitrag, auch trotz ein paar Längen, interessant.

Es ist auch erstaunlich wie unbedarft manche mit Facebook umgehen, sie haben da doch ein recht hohes Vertrauen.


[18] Das ist vielleicht auch eine Folge der Unbedarftheit:

Facebook-Hatz auf einen Blogger

Mehr als 25.000 fordern nun den Tod(!) des 23-jährigen Journalisten.

Da fragt man sich, was er schlimmes getan haben muss, dass soviele sein Ableben fordern:

Hamsa Kaschgari hatte vor zehn Tagen auf Twitter ein fiktives
Gespräch mit dem Propheten geführt. Darin hatte er unter anderem
erklärt, dass er nicht für Mohammed beten werde und bestimmte Dinge
an ihm hasse. Außerdem schrieb er: "An Deinem Geburtstag werde ich
mich nicht vor Dir verbeugen und nicht Deine Hand küssen."

Ich sehe das durchaus als ein Problem von Post-Privacy: Die Welt ist nicht in allen Teilen der Welt fortschrittlich, weltoffen und tolerant. Leider...


[19] Das klingt doch einmal sehr gut:

Linux-Fachleute dringend gesucht

Offenbar setzt sich Linux im Serverbereich immer weiter durch!


[20] Es ist erstaunlich wieviele Open Source Programme in diesem Bereich existieren, hier sind schon einmal 55:

55 Open Source Replacements for Photo and Graphics Tools

Da könnte die eine oder andere Alternative dabeisein...


[21] Hiermit kann man digitale Bilder auf analog und vor allem auf alt trimmen:

Kratzer und Staub für Digitalfotos


[22] Das ist keine gute Nachricht, nun muss man zum Auffinden der Queues den avahi-daemon einsetzen:

CUPS 1.6 unterstützt Linux schlechter

Sie räumen noch weiter auf:

Auch sollen diverse Filtern zum zum Umwandeln verschiedener Text- und
Bildmap-Formate in Postscript, die Mac OS X nicht braucht, entfallen.

Das ist kein feiner Zug von Apple, Fefe hat das auch kommentiert:

http://blog.fefe.de/?ts=b1c2e43b

Seine Sicht der Dinge passt irgendwie:

Schritt 1: CUPS löst LPR ab.

Schritt 2: Apple stellt den CUPS-Entwickler ein.

Schritt 3: CUPS schmeißt Komponenten raus, die man unter Linux aber
nicht unter OS X braucht.

Ich bin mir sicher, es gibt dafür eine völlig harmlose technische
Erklärung. Sie fällt mir nur gerade nicht ein.


[23] Im Angesicht von 22 Millionen deutschen Facebook-Nutzern, erscheint mir diese Zahl von 560.000 etwas zu klein:

Wir tun was gegen Onlinesucht! Wogegen?

Die spinnen doch...

Hier gibt es auch ein Dilemma:

Ist jemand, der stundenlang Onlinespiele nutzt, nun süchtig nach
dem Internet oder nach Computerspielen?

Ich würde ja vermuten, dass sie doppelsüchtig sind...

Komisch, dass das Fernesehen noch nicht süchtig machen soll. Das irritiert mich in diesem Zusammenhang, da soll es doch deutlich mehr geben, die viele Stunden täglich vor der Glotze hängen...

Der letzte Satz passt daher recht gut:

Wir wissen nicht, worüber wir reden, aber wir tun etwas dagegen.


[24] ChristianS ist über das seltsame Ranking am Ende des Artikels gestolpert:

"Mountain Lion" überraschend vorgestellt: Apple fordert Windows mit
neuem System heraus

Danach gab es 1124 stimmen bei Ubuntu vs. 200 bei Debian und 92 zu Fedora. Da kann aber jeder mitmachen, von daher sieht es nach einem Querschnitt der Focus-Leser aus. Aber angesichts der geringen Zahl, ist es wohl wenig aussagekräftig.

Allerdings ist das Berwertungsschema auch seltsam: Auf einer Skala von 1-6 kann man die "Funktionen", "Geschwindigkeit", "Stabilität" und die "Bedienung" einstufen. Das ist sehr granular, sehr fundiert...

Seltsam ist auch die Einschätzung des Artikels hinsichtlich des nächsten Releastermins des Mac OS X Betriebssystems im Sommer:

Beobachter werten das als deutlichen Angriff auf Microsoft.

Nun ja, nicht zu leugnen ist, dass das nächste Windoze erst im Herbst erscheinen wird. Auch seltsam ist dass Apple jetzt schon den Termin auf den Sommer vorverlegt.

Aber ich glaube nicht, dass Apple Ambitionen hat M$ auf dem PC-Markt Konkurrenz zu machen. Dazu verdienen sie mit iPhones und iTabs viel zu gut.

Das neue OS streicht auch die Unterstützung vieler alter Hardware wie alten Intelprozessoren und der Intel Chipsets GMA 950 / x3100:

Mountain Lion unterstützt zahlreiche Intel-Macs nicht mehr

Sehr seltsam, im Privatbereich sind doch Lebensdauern von 5-7 Jahre nichts ungewöhnliches. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die nun aussortierte Hardware aktuellen Anforderungen standhalten sollte. Aber ok, sie verdienen auch am Verkauf von Hardware...

Apple hat auch keine Angst vor M$:

"Nichts, was Microsoft macht, setzt uns unter Druck"

Die Innovationsfähigkeit von M$ scheint irgendwendwie gegen Null zu tendieren...

Interessant finde ich da aber den Heinweis auf ARM: Sollten sie wirklich wieder das Pferd wechseln und die MACs auf ARM umstellen? Dann wäre der Bruch mit alter Hardware aber noch ein wenig stärker...


[25] Facebook lässt einmal seine Muskeln spielen:

Facebook lässt München verschwinden

Sie haben www.facebook.com/muenchen ohne Vorwarnung gesperrt und zwar ursprünglich wegen "technischen Problem" in den USA und dann das:

Dann habe sich aber herausgestellt, dass das Netzwerk offenbar
künftig Profile von Orten in Eigenregie führen wolle. Städtenamen
ohne Zusatz seien daher unter der Facebook-Domain aufgrund neuer
Richtlinien nicht mehr erlaubt.

Sehr geschickt, erst lassen sie andere diese Fanseite aufbauen und nun, da rund 400.000 Fans auf diese Seite gelots wurden, übernehmen sie das mal selber. Dabei betrifft das erst nur München, bei den anderen Städten wird das ähnlich sein. Ob das mit dem geplanten Börsengang zusammenhängt?


[26] Hier sind noch ein paar Details zum EFI Secure Boot:

Garrett stellt Fakten über EFI Secure Boot klar

Interessant find ich diese Aussage:

Daher werden nahezu alle Treiber mit einer Signatur kommen, die auf
einen der im BIOS hinterlegten Schlüssel zurückzuführen ist

Da frage ich mich doch, wie lange es dauern wird bis entweder der Schlüssel geknackt oder geleakt ist...


[27] Der Liefertermin des Raspberry Pi hat sich ein wenig verschoben. Laut ihrer Webseite ist das Teil frühestens im Herbst für "normale" Kunden verfügbar:

the $25/$35 credit card-sized computer won't be available for
public consumption until 3Q12.

Die Erklärung ist:

"We've not got a pre-order [system] for the commercial one yet
because we need to determine the price, determine roughly when
it's going to be,"

Wenn ich das hier lese:

We have a good idea that it will be sort of in Q3 this year, but we
can't be certain.

dann drängt sich mir der Verdacht auf, dass das im Herbst auch noch nichts werden wird. Vermutlich wird der Preis auch nicht mehr so recht passen. Schade eigentlich...

Immerhin ist nun klar, dass es ein Debian sein wird, was sie als Linux mitliefern werden:

First Raspberry Pi SD Card Image Released [Debian Squeeze, LXDE]

Das dürfte aber kaum jemanden überraschen, schließlich hat Debian schon lange einen ARM-Zweig und gilt als ein gutes und stabiles System. Man kann es auch schon mit QEMU testen, sofern man mag:

Raspberry Pi Releases 1st SD Card Image (Debian) -
How-to use it in QEMU

Nur fehlt halt noch die Hardware...


[28] Der Skandal der keiner war:

Google trickste Apple aus

Der Trick Cookies von Dritten zu platzieren lautet:

Interagiert ein Nutzer mit einer Werbung, füllt also beispielsweise
ein Formular aus, dann darf auch ein Dritter ein Cookie setzen. Und
so wurde ein unsichtbares Formular integriert, um dem Browser diese
Interaktion vorzutäuschen und einen Tracking-Cookie zu platzieren.

Da denkt man Google wäre da extrem findig. Und dann liest man am Ende das hier:

Der von Google und den anderen Werbeanbietern genutzte Trick ist
seit mindestens zwei Jahren bekannt und wird Entwicklern unter
anderem von Facebook empfohlen.

Da wird es Apple aber schwer haben, wenn sie behaupten wollen, dass sie von nichts wussten...

Google hat offensichtlich schnell reagiert:

Google disabled its code after being contacted by The Wall Street Journal.

Das deutet aber doch deutlich darauf hin, dass ihnen bewusst war wie heikel dieser Trick ist. Die feine Art war das nicht...


[29] Die Idee ist eigentlich gut:

Remove löscht störende Menschen im Bild

Dabei werden vor dem eigentlichen Bild ein paar Aufnahmen gemacht. Über diese können dann zum einen die beweglichen Objekte identifiziert werden, die stören könnten und zum anderen ist so bekannt, was sich hinter den Objekten befindet um es dann gegebenenfalls einzublenden.

Ich frage mich allerdings wie gut die Qualität der Korrekturen dann sein wird. Vermutlich wird es für ein Smartphone-Display leicht reichen...


Vor 5 Jahren


[30] Wir mussten Abschied von Clippy nehmen:

http://ars.userfriendly.org/cartoons/?id=20070211

Ob Vigor noch aktiv verwendet wird, ist nicht klar. Wohl aber gibt es ihn noch:

http://vigor.sourceforge.net/


[31] Damals war das Justizministerium noch von der SPD besetzt:

Bundesjustizministerin lehnt Online-Durchsuchungen ab


[32] Die brasilianischen Behörden haben auf Linux gesetzt:

Über 50.000 Linux-Desktops in Brasilien


[33] Sun wollte gegen mit SAMP gegen LAMP punkten:

Sun pairs Unix with open-source stack

Das ist also Solaris mit der OpenSource Lösung für Apache, Mysql und Perl, Python bzw. PHP. Nachdem nun Solaris erst zu OpenSolaris wurde und nun die GPLv3 ins Gespräch kam stellte sich nun langsam aber sicher die Frage:

Quo vadis, Sun?

Die Antwort kennen wir: Oracle.


Erstellt von Dirk.